Berechnung der Emissionen mit Emissionsfaktoren
Um die Emissionen eines Produktes oder einer Dienstleistung berechnen zu können, werden neben den Aktivitätsdaten auch Emissionsfaktoren benötigt.
Zur Berechnung der Emissionen wird folgende Formel verwendet:
Aktivitätsdaten = Daten zu emissionsverursachenden Tätigkeiten
Emissionsfaktoren = Bewertung der Umweltauswirkungen der Aktivität bzw. des Produktes
Emissionsfaktoren im Klimamanager
Der Klimamanager erleichtert den Bilanzierungsprozess durch die hinterlegte Datenbank mit Emissionsfaktoren. Damit müssen nur noch die Aktivitätsdaten des Unternehmens ergänzt werden, um die Emissionen des Unternehmens berechnen zu können.
Wir greifen auf rund 200.000 Emissionsfaktoren zurück und aktualisieren unsere Datenbank regelmäßig. Quellen für unsere Emissionsfaktoren sind öffentliche Datenbanken wie DEFRA, BEIS, EPA oder auch das Umweltbundesamt.
Die Klimahelden-Emissionsfaktoren können bei Bedarf im PDF-Bericht angezeigt werden. Dies kann bei der Erstellung des CO2-Berichts im PDF-Manager aktiviert werden.
Im Zugang für Nachhaltigkeitsberatungen können bereits im Entwurfsmodus die verwendeten Emissionsfaktoren eingesehen werden.
Wie das geht?
Öffne die CO2-Bilanz im Entwurf-Modus.
Öffne die entsprechende Kategorie, und über das Auge () die Informationen zum Datenpunkt.
Rechts öffnet sich die Eingabemaske, ganz unten wird nun der hinterlegte Emissionsfaktor angezeigt.
Quellen für Emissionsfaktoren
In Zusammenarbeit mit einer Nachhaltigkeitsberatung können auch eigene, statt unseren hinterlegten Emissionsfaktoren genutzt werden. Dazu wird anstelle der manuellen Eingabe die Funktion der externen Berechnung genutzt. Dies ist eine der Sonderfunktionen von Accounts für Nachhaltigkeitsberatungen.
Es gibt z.B. folgende kostenfreie und kostenpflichtige Quellen für Emissionsfaktoren
Quelle | Schwerpunkt | Verfügbarkeit |
ecoinvent | Materialien, Energie, Produkte | kostenpflichtig |
GEMIS (Globales Emissionsmodell integrierter Systeme) | Energie, Verkehr, Industrie | kostenfrei |
DEFRA (Department for Environment, Food & Rural Affairs) | Energie, Wasser, Abfall, Transport in Großbritannien | kostenfrei |
BEIS (British Energy and Industrial Strategy) | Energieerzeugung, Verkehr, Industrie, Abfallmanagement und Landwirtschaft | kostenfrei |
PROBAS (Prozessdaten für Umweltbewertung von Stoffströmen) | Chemie, Stahl, Zement, Papier | kostenfrei |
DEHST (German Federal Environment Agency) des deutschen Umweltbundesamtes | Emissionen unter EU-ETS gedeckt wie Energieerzeugung, Industrie, Luftfahrt | kostenfrei |
VDA (German Assiciation of the Automotive Industry) | Automobile | kostenpflichtig |
IEA (International Energy Agency) | Energie | kostenpflichtig |
EMEP (European Monitoring and Evaluation Programme) | Verkehr, Energie, Landwirtschaft, Industrie | kostenfrei |
Die eigenen Emissionsfaktoren sollen nicht erkennbar sein im PDF-Bericht, da sie aus kostenpflichtigen Datenbanken stammen? Nimm mit der [email protected] Kontakt auf und wir beraten Dich, wie Emissionsfaktoren geschützt werden können.
Hohe Datenqualität für eine auditierbare CO2-Bilanz
Die Aussagekraft Deiner CO2-Bilanz hängt stark von der Datenqualität Deiner Eingaben ab. Mit den folgenden Maßnahmen kannst du eine hohe Datenqualität sicherstellen:
1) Primär- statt Sekundärdaten
Primärdaten werden innerhalb des Unternehmens bzw. der Wertschöpfungskette zu bestimmten Aktivitäten erhoben und sind daher genau. Sie sind nicht immer verfügbar, sollten aber nach Möglichkeit insbesondere für prioritäre Aktivitäten verwendet werden.
Sekundärdaten werden extern erhoben und sind daher weniger genau, z. B. Branchendurchschnittsdaten. Sie können verwendet werden, wenn keine Primärdaten zur Verfügung stehen oder die Qualität der Sekundärdaten besser ist als die der Primärdaten.
2) Hochqualitative Emissionsfaktoren
Emissionsfaktoren sind nicht von gleicher Qualität. Man unterscheidet hierbei unter lieferantenspezifischen, ausgabenbasierten und durchschnittlichen Emissionsfaktoren.
Lieferantenspezifische Emissionsfaktoren haben die höchste Qualität, da sie genau für das Produkt erhoben wurden. Emissionsfaktoren, die auf Durchschnittsdaten basieren oder ausgabenbasiert berechnet werden, haben eine geringere Qualität.
Häufig wird in einer Bilanz eine Kombination aus verschiedenen Arten von Emissionsfaktoren verwendet. Lieferantendaten soweit vorhanden, Durchschnittsdaten zur Schließung von Lücken.
3) Plausibilitätsprüfung deiner Daten
Obwohl wir jede CO2-Bilanz auf Plausibilität prüfen, bevor wir sie freischalten, können wir nicht in die Tiefe gehen, um zu überprüfen, ob jeder eingegebene Datenpunkt auch wirklich stimmt. Die Verantwortung für deine Dateneingaben liegt daher auch im Falle eines Audits bei dir.
Die folgenden Tipps helfen dir, deine Daten selbst zu überprüfen:
4-Augen-Prinzip: Lass deine Eingaben von einer zweiten Person überprüfen.
Hochrechnung: Rechne deine Eingaben hoch und überprüfe, ob das Ergebnis logisch erscheint.
Interne Vergleichswerte: Vergleiche die Daten intern durch Rückrechnung oder einen Standortvergleich.
Externe Vergleichswerte: Vergleiche die Daten mit Branchenbenchmarks.
4) Datenlücken schließen
Es kann sein, dass im Unternehmen keine Informationen zu bestimmten berichtspflichtigen Kategorien vorliegen. Auch wenn die Daten nicht verfügbar sind, dürfen keine Datenlücken in der Bilanz verbleiben. In diesem Fall kann wie folgt vorgegangen werden:
Schätzungen: Keine genauen Daten verfügbar? Dann schätzen und Annahmen transparent machen.
Statistische Daten: Du weißt nicht, worauf du deine Schätzung stützen sollst? Dann sind statistische Daten vielleicht aussagekräftiger. Nutze dazu die Statistikfunktion des Tools.
In der Bilanz muss angegeben werden, ob es sich um exakte, geschätzte oder statistische Daten handelt. Wähle dazu die entsprechenden Symbole in der Dateneingabe:
Wichtig bei Datenlücken: baue die Datensammlung für das kommende Jahr auf, um dann mit genaueren Werten bilanzieren zu können.
Wende dich bei Feedback oder Fragen an [email protected].
Dein Klimahelden-Team